Du bist gerne kreativ und fragst dich, wie du endlich verlässlich Geld mit deiner Kunst verdienen kannst? „Wie kann ich als Künstlerin Geld verdienen?“ oder „Welche Schritte sind notwendig, um ein Kunstbusiness aufzubauen?“ sind deine häufigsten Google-Anfragen? Damit bist du nicht allein! Viele Künstlerinnen kämpfen mit den Fragen, wie sie ihr Kunstbusiness professionell aufstellen, ihre Preise berechnen und langfristig eine profitable Selbstständigkeit aufbauen können.
Die Basis für eine erfolgreiche Gründung als Künstlerin
Als Künstlerin ein erfolgreiches Business aufzubauen, geht über das Erstellen und Verkaufen von Kunstwerken oder Onlinekursen hinaus. Es braucht eine unternehmerische Denkweise, fundierte Preisstrategien und ein zielgerichtetes Marketing. Ein häufiger Fehler ist, dass viele Künstlerinnen sich selbst nicht als Unternehmerinnen betrachten oder sich mit wichtigen kaufmännischen Grundlagen zu wenig befassen.
Mit einer klaren Struktur und diesen sieben Schritten kannst du ein stabiles Kunstbusiness gründen und deine Selbstständigkeit in der Kreativbranche erfolgreich aufbauen.
7 Schritte mit denen du dein Kunstbusiness erfolgreich gründen kannst
Gewerbe oder Freiberuf? Was du über die Anmeldung wissen solltest
In Deutschland ist die Unterscheidung zwischen „Gewerbe“ und „Freiberuf“ besonders für kreative Berufe relevant, da diese Einstufung Auswirkungen auf die Besteuerung und rechtliche Struktur deines Unternehmens hat. Hierbei kann dir das örtliche Gewerbe- oder Finanzamt Auskunft geben, denn nicht jede kreative Tätigkeit gilt automatisch als „freier Beruf“. Die Entscheidung, ob du ein Gewerbe oder einen Freiberuf anmeldest, beeinflusst deine Buchhaltungs- und Steuerpflichten.
Für die meisten Künstlerinnen gilt: Wenn du hauptsächlich eigene Werke erstellst und verkaufst, wirst du als freiberuflich eingestuft und kannst dich entsprechend beim Finanzamt anmelden. Sobald jedoch regelmäßig Handelsaktivitäten (z. B. ein eigener Online-Shop oder der Verkauf von Material) dazu kommen, kann eine Gewerbeanmeldung nötig werden.
Gewinnermittlung und die Einnahmen-Überschuss-Rechnung
Eine solide Grundlage für die langfristige Finanzplanung ist die Wahl der Gewinnermittlungsmethode. Einige Künstlerinnen beginnen als Kleinunternehmerinnen und verwenden die sogenannte Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) zur Steuerberechnung, da sie einfacher ist und bei geringen Umsätzen keine komplexe Bilanzierung erfordert. Mit der Kleinunternehmerregelung kannst du in den ersten Jahren von der Umsatzsteuerpflicht befreit sein, was dir den Einstieg erleichtert.
Behalte deine Einnahmen und Ausgaben gut im Blick und überlege dir, ob du langfristig die Kleinunternehmerregelung nutzen möchtest oder ob es strategisch sinnvoll ist, ab einem gewissen Zeitpunkt die Umsatzsteueroption in Betracht zu ziehen, um mit deinem Kunstbusiness besser wachsen zu können.
Kalkulation: So findest du die richtigen Preise für deine Kunst
Für viele Künstlerinnen ist die Preisgestaltung eine der größten Herausforderungen. Die richtige Kalkulation ist unglaublich wichtig, um gewinnbringend wirtschaften zu können. Berechne deine Preise so, dass sie nicht nur Materialkosten decken, sondern auch deine Arbeitszeit und alle weiteren Ausgaben berücksichtigen.
Denke daran: Deine Preise müssen auch Steuern wie die Einkommenssteuer und – falls zutreffend – die Mehrwertsteuer abdecken. Lege dabei fest, welcher Gewinn notwendig ist, um gut von deiner Kunst leben zu können. Definiere klare Einkommensziele und Zwischenziele, damit du einen guten Überblick über den Erfolg deiner Selbstständigkeit als Künstlerin hast und entsprechende Maßnahmen wie Launches oder passende Marketingaktivitäten ableiten kannst.
Rechtliche Basics: DSGVO, Urheberrecht und AGBs für Künstlerinnen
Unverzichtbar für ein abgesichertes Kunstbusiness sind rechtliche Grundlagen. Diese umfassen u. a. die Berücksichtigung der DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung), wenn du Daten sammelst oder Newsletter verschickst, sowie die Beachtung des Urheberrechts, wenn du zum Beispiel Musik auf Instagram verwendest. Wichtig sind auch eigene Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGBs), eine Datenschutzerklärung und Widerrufsbelehrungen, wenn du online verkaufst. Diese Elemente sorgen für Professionalität gegenüber deiner Kund:innen Transparenz und geben dir Sicherheit im Fall rechtlicher Streitigkeiten. Kläre diese rechtlichen Grundlagen frühzeitig, um teure Fehler zu vermeiden und deinem Business die notwendige Stabilität zu geben. Am besten suchst du dir entsprechende anwaltliche Beratung um au der sicheren Seite zu sein.
Angebote strategisch entwickeln und bepreisen
Um Umsatz zu machen und Menschen mit verschiedenen Budgets für deine Angebote zu begeistern eignet sich eine sogenannte Produkttreppe: Statt nur ein einziges Angebot zu haben, entwickelst du Produkte (Kunstwerke, Workshops, Onlinekurse) oder Dienstleistungen (Auftragsarbeiten) für verschiedene Preispunkte und Zielgruppen. Hierdurch erreichst du Kund:innen
mit unterschiedlichem Budget und machst dein Kunstbusiness vielseitiger und widerstandsfähiger gegenüber Marktveränderungen. Die Produkttreppe reicht von kostenlosen Angeboten (z. B. ein Leadmagnet bzw. Freebie) bis zu hochpreisigen Dienstleistungen, Kursen oder Originalwerken.
Stelle dir die Frage: Welche Angebote passen zu meiner Zielgruppe und wie kann ich sie als sinnvoll aufeinanderaufbauende Produkttreppe in meiner Kommunikation etablieren?
Zielgruppe definieren und passende Marketingkanäle aufbauen
Das Marketing scheitert bei vielen Kreativen daran, dass sie versuchen, alle Menschen zu erreichen. Es ist für ein erfolgreiches Marketing aber wichtig, deine Zielgruppe klar zu definieren und gezielt anzusprechen. Arbeite an einer klaren Persona, die dir hilft, die Wünsche, Sorgen und Fragen deiner Kund:innen zu verstehen und anzusprechen, sodass sie sich von dir abgeholt fühlen. Durch gezielte Inhalte und die passenden Marketingkanäle, wirst du als Künstlerin mit deinen Angeboten sichtbar, baust du Vertrauen auf und verkaufst an deine Zielgruppe. Suche dir geeignete Kanäle wie Instagram oder Pinterest und konzentriere dich darauf, die Bedürfnisse und Probleme deiner Zielgruppe zu lösen. Biete Inhalte, die deine Expertise zeigen und binde deine Follower
in deinen Schaffensprozess ein.
Erfolgsanalyse und Prozessoptimierungen
Erfolgsmessung und die Auswertung von Zahlen sind für die Arbeit als selbstständige Künstlerin unverzichtbar. Lege Kennzahlen fest, um deine Verkaufsaktivitäten zu analysieren und herauszufinden, was funktioniert und was nicht. Werte deine Zahlen regelmäßig aus und steigere deine Marketingaktivitäten in den Bereichen, die besonders gewinnbringend funktionieren. Oft lohnt es sich, dazu Prozesse zu optimieren und/oder zu automatisieren, um mehr Zeit für deine kreative Arbeit zu haben. Nur, wenn du deine Zahlen kennst und weißt, was sie bedeuten, kannst du Maßnahmen daraus ableiten, die dich deinen Zielen als selbstständige Künstlerin näher bringen.
Indem du diese sieben Schritte bei der Gründung umsetzt und den Aufbau deiner Selbstständigkeit strategisch planst, legst du die Basis für ein Kunstbusiness, das nicht nur kreative Freiheit, sondern auch finanzielle Sicherheit bietet.